Auf der Baustelle der Mühle Rickenbach herrscht Hochbetrieb. Dabei dürfen die wichtigen Dinge nicht vergessen gehen. Zum Beispiel, dass der über 50 Meter hohe Turm der Mühle genau senkrecht gebaut wird.
Heute Vormittag ist die Decke über dem 10. OG betoniert worden. Bereits nach dem Mittag ist der Beton soweit trocken, dass mit dem Laser- und Tachymetergerät die Vermessungsbüchsen gesetzt und die Bauachsen auf der nächsten Ebene eingezeichnet werden können. Die Zeit drängt, sollen doch bereits Morgen die ersten Aussenwände auf der soeben neu erstellten Decke betoniert werden. Wie genau die Vertikalität des Turms sichergestellt wird erklärt uns Andreas Palma, Chef-Polier der Firma Gehrig.

Zuerst wird auf dem Stockwerk darunter der Vertikal-Laser in die letzte Vermessungsbüchse eingesetzt, von der wir sicher wissen, dass diese korrekt eingemessen worden ist.
Auf dem Bild ersichtlich sind das Lasergerät sowie am unteren Bildrand die Vermessungbüchse. In diese wird der Fuss des Lasers eingesetzt und anhand der Richtwaage auf dem Gerät justiert, so dass das Lasersignal perfekt vertikal nach oben zeigt.

Auf der frisch betonierten Decke finden wir eine ungefähr am richtigen Ort einbetonierte Hülse, welche durch die Decke geht. Durch diese Hülse wird das vertikale Lasersignal vom Stockwerk darunter aufgenommen und die nächste Vermessungsbüchse exakt eingemessen.

Die Vermessungsbüchse ist mit dem vertikalen Lasersignal (vom Stockwerk darunter) möglichst präzis ausgerichtet worden und wird vom Chef persönlich mit einem schnellbindenden Mörtel zugemörtelt.

Die Kontrollmessung mit dem Empfänger-Aufsatz zeigt: Das Lasersignal ist perfekt eingemittet. Damit haben wir auf der neuen Decke einen exakten Punkt definiert.

Basierend auf diesem exakt definierten Punkt der neu betonierten Decke kann Andreas Palma nun mit dem Tachymeter die Baulinien fürs aufstellen der Wände einmessen.
Zur Sicherheit wird pro Decke nicht nur ein Punkt jeweils auf die nächste Decke eingemessen, sondern ein Punkt in jeder Ecke der neubetonierten Decke. Zudem werden mit Hilfe von Kollege Phytagoras die Diagonalen ermittelt und kontrolliert.

Mit der Markierschnur werden die Baulinien fürs Aufstellen der Schalungen auf der heute Vormittag betonierten Decke aufgetragen.

Die Kontrollmessung von der Aussenkante der fertigen Decke bis zur soeben aufgetragenen Bauachse zeigt, dass lediglich eine Abweichung von 2 Millimeter besteht. Die Aussenwandschalungen haben eine Stärke von 24 Zentimeter und die Leitachse ist 1 Meter von der Wandschalung entfernt, ergibt ein Total von 1.24 Meter. Das Kontrollmas zeigt also, dass die Baumeisterarbeiten bis und mit Decke über dem 10. Obergeschoss sehr exakt ausgeführt worden sind. Andreas Palma erklärt:»Die exakte Einmessung auf jeder Etage ist entscheidend um sicherzustellen, dass der Turm senkrecht gebaut wird. Eine wichtiger Arbeitsschritt, der exakt und gewissenhaft auf jedem Stockwerk ausgeführt werden muss.»
Danke Andreas für die interessanten Ausführungen.
Die Arbeiten gehen gut voran – hier ein kurzes Video zum aktuellen Baufortschritt: